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Samstag, 3. März 2007
Eingeschränkter Beratungshorizont
miss.verstaendnis, 07:30h
Im Baumarkt unserer Stadt gibt es eine große Farbenabteilung.
Nun wollte ich ein Schränkchen neu streichen, und wusste nicht genau, welche Sorte Lack ich brauche.
Seit 15 Jahren ist dort die gleiche Frau zuständig.
Leider sitzt die Gute im Rollstuhl, und deshalb kann sie einen nur bis zum zweiten Regalfach von unten beraten. Alles andere geht buchstäblich über ihren Horizont. Und seit 15 Jahre fragt man sie egal was: Sie muss für jede Auskunft einen Kollegen holen. Das haben schon meine Eltern mit der durchexerziert.
Durch bloßes Einkaufen in diesem Baumarkt habe ich die Dame an Fachwissen bereits weit hinter mir gelassen. Hingegen ist sie bei jedem meiner Einkäufe auf ein Neues überrascht, wenn ein Kollege, den sie herbeizitiert, erklärt, dass es Acryllack und Lacke auf Kunstharzbasis gibt.
Also mache ich seit Jahren einen Bogen um diese Expertin, und suche mir gleich selbst einen Kollegen - denn was anderes macht sie ja auch nicht.
Jetzt haben die der einen Elektroflitzer gekauft. Gestern surrt es also hinter mir, und sie fragt: "Kann ich Ihnen helfen?" Ich musste nicht lange überlegen, um zu antworten: "Nein Danke, ich komme allein zurecht" (= "Du bestimmt nicht!")
Ich wartete also, bis sie wieder abgefahren war, und ein Kollege von ihr auftauchte. Als ich mich gerade mit dem berate, surrte es wieder hinter mir.
"Ich hab' Sie doch gefragt, ob Sie Hilfe brauchen!" (Merke: Mit einem Rollstuhl kann man nicht wütend aufstampfen.)
Nein, sie hatte nicht gefragt, ob ich Hilfe brauche. Sie hatte gefragt, ob Sie mir helfen kann. Das ist ein Unterschied, denn die betreffenden Lacke stehen im dritten und vierten Regalfach von oben.
Am liebsten hätte ich gesagt:"Gute Frau - Sie konnten bei keinem meiner Besuche dieses Baumarkts irgendwem in den letzten 15 Jahren helfen." Aber man will ja seine Erziehung nicht vergessen. Also sagte ich: "Ich hab's mir eben mittlerweile anders überlegt."
Über soviel Unverschämtheit hat sie sich gar nicht mehr eingekriegt.
Nun verfolgte sie mich gestern auch noch wutentbrannt und plappernd bis zur Kasse.
Die sollten ihr diesen Elektrochopper schnellstens wieder wegnehmen, per Hand war ihr das bisher wohl zu anstrengend, die Kunden bis zur Kasse zu verfolgen - was dem Baumarkt in all den Jahren wohl nur zugute gekommen sein kann.
Ich habe ja für vieles Verständnis, aber Farben kaufe ich demnächst woanders.
Nun wollte ich ein Schränkchen neu streichen, und wusste nicht genau, welche Sorte Lack ich brauche.
Seit 15 Jahren ist dort die gleiche Frau zuständig.
Leider sitzt die Gute im Rollstuhl, und deshalb kann sie einen nur bis zum zweiten Regalfach von unten beraten. Alles andere geht buchstäblich über ihren Horizont. Und seit 15 Jahre fragt man sie egal was: Sie muss für jede Auskunft einen Kollegen holen. Das haben schon meine Eltern mit der durchexerziert.
Durch bloßes Einkaufen in diesem Baumarkt habe ich die Dame an Fachwissen bereits weit hinter mir gelassen. Hingegen ist sie bei jedem meiner Einkäufe auf ein Neues überrascht, wenn ein Kollege, den sie herbeizitiert, erklärt, dass es Acryllack und Lacke auf Kunstharzbasis gibt.
Also mache ich seit Jahren einen Bogen um diese Expertin, und suche mir gleich selbst einen Kollegen - denn was anderes macht sie ja auch nicht.
Jetzt haben die der einen Elektroflitzer gekauft. Gestern surrt es also hinter mir, und sie fragt: "Kann ich Ihnen helfen?" Ich musste nicht lange überlegen, um zu antworten: "Nein Danke, ich komme allein zurecht" (= "Du bestimmt nicht!")
Ich wartete also, bis sie wieder abgefahren war, und ein Kollege von ihr auftauchte. Als ich mich gerade mit dem berate, surrte es wieder hinter mir.
"Ich hab' Sie doch gefragt, ob Sie Hilfe brauchen!" (Merke: Mit einem Rollstuhl kann man nicht wütend aufstampfen.)
Nein, sie hatte nicht gefragt, ob ich Hilfe brauche. Sie hatte gefragt, ob Sie mir helfen kann. Das ist ein Unterschied, denn die betreffenden Lacke stehen im dritten und vierten Regalfach von oben.
Am liebsten hätte ich gesagt:"Gute Frau - Sie konnten bei keinem meiner Besuche dieses Baumarkts irgendwem in den letzten 15 Jahren helfen." Aber man will ja seine Erziehung nicht vergessen. Also sagte ich: "Ich hab's mir eben mittlerweile anders überlegt."
Über soviel Unverschämtheit hat sie sich gar nicht mehr eingekriegt.
Nun verfolgte sie mich gestern auch noch wutentbrannt und plappernd bis zur Kasse.
Die sollten ihr diesen Elektrochopper schnellstens wieder wegnehmen, per Hand war ihr das bisher wohl zu anstrengend, die Kunden bis zur Kasse zu verfolgen - was dem Baumarkt in all den Jahren wohl nur zugute gekommen sein kann.
Ich habe ja für vieles Verständnis, aber Farben kaufe ich demnächst woanders.
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